Das Projekt beinhaltet die räumliche Zusammenführung der Kleinen Fächer (ZKF) des FB Geschichts- und Kulturwissenschaften in einem Institutsgebäude, gemeinsamen Lehrräumen und einer gemeinsamen Bibliothek auf dem sog. Obstbaugelände der FU Berlin. Der Neubau greift die städtebauliche Grundidee des Wettbewerbs für das gesamte Areal aus dem Jahre 1963 auf und setzt die vorhandene zwei- bis dreigeschossige Bauweise mit innen liegenden Höfen fort, wobei sich der Schwerpunkt hin zur dreigeschossigen Bebauung verschiebt. Die Zielsetzung der Planung liegt darin, ein möglichst wirtschaftliches und ökologisches Gebäude mit Unterschreitung der ENEV 2009 (Zugrundelegung der ENEV 2009 einschließlich der DIN V18599 und des BMVBW-Leitfadens Nachhaltiges Bauen) zu entwickeln.
In der energetischen Bewertung sind raumlufttechnische Anlagen, Beleuchtungsanlagen und die Zonierung und Nutzung des Gebäudes berücksichtigt. Für die Wärmeversorgung des Gebäudes sind für die Bibliothek eine Fußbodenheizung und für den Institutsbereich statische Heizflächen vorgesehen. Seminarräume und Hörsäle erhalten als Versammlungsstätten, wie auch die innen liegenden Bereiche, eine Lüftungsanlage. Zur Nachtauskühlung wird die Speichermasse des Gebäudes herangezogen: im Institutsgebäude erfolgt die Nachtauskühlung über die manuelle Öffnung der Fenster, die mit einem Wetterschutzgitter versehen sind. In der Bibliothek werden die Fenster zur Nachtkühlung elektromotorisch geöffnet, Öffnungsflügel in den Oberlichtern dienen dem Ausströmen der erwärmten Luft. Die Steuerung erfolgt über Wind- und Regenwächter. Die Nachtauskühlung wird über die Gebäudeautomation in Abhängigkeit der Außen- und Innentemperaturen gesteuert. Ein gleichzeitiger Betriebszustand Nachlüftung – Betrieb Klimaanlage ist über die Regelung ausgeschlossen.
Die Auswahl der Lampen, Leuchtmittel und Vorschaltgeräte und die Lichtsteuerung folgen dem Anspruch einer wirtschaftlichen Betriebsweise und den aktuellen Vorgaben der AMEV für eine Bildungseinrichtung unter Einhaltung des Niedrigenergiehausstandards der ENEV 2009.
Um den Trinkwasserbedarf zu reduzieren, gelangen wasserlose Urinale zum Einsatz. Die Waschtischarmaturen werden als Selbstschlussarmaturen mit einer definierten Laufzeit vorgesehen.