Das Humboldt-Gymnasium am Kartäuserwall in Köln ist das größte Gymnasium der Kölner Innenstadt. Im Jahr 2013 genehmigte die Stadt einen Erweiterungsbau mit Kammermusiksaal auf dem Schulgelände. Das Bauvorhaben umfasste neben dem Erdgeschoss, drei Obergeschosse sowie eine teilweise Unterkellerung. In den Obergeschossen sind Klassenräume, Fachräume sowie einige Nebenräume untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich ein Ganztagsschulbereich, ein Eingangsfoyer sowie der Kammermusiksaal mit speziellen innenraumklimatischen und akustischen Anforderungen.
Im Rahmen des Bauvorhabens beauftragte der Bauherr unser Ingenieurbüro mit den Aufgabenbereichen Planung, Ausschreibung, Vergabe und der Fachbauleitung aller Gewerke der Technischen Gebäudeausrüstung. Das Bauvorhaben wird derzeit nach Plänen des Architekturbüros Numrich, Albrecht, Klumpp Architekten aus Berlin durchgeführt und im Jahr 2019 fertiggestellt.
Das gesamte Gebäude wurde nach dem Passivhaus Standard des Passiv Haus Institutes errichtet. Demnach beträgt der Energiekennwert Heizwärme max. 15 kWh/(m²a) und der Energiekennwert Primärenergie max. 120 kWh/(m²a). Aus Gründen der Hygiene und zur besseren Konzentrationsfähigkeit wird die CO2 Konzentration in den Räumen unter 1.000 ppm gehalten. Dies wird durch die bedarfsgerechte mechanische Be- und Entlüftung aller Klassenräume mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von über 90 % erreicht. Auf dem Dach kommt eine Fotovoltaik-Anlage mit einer Gesamtmodulfläche von 162 m² in optimaler Südausrichtung zum Einsatz. Die erreichte Energieeffizienz wird über ein Monitoringsystem mindestens 2 Jahre ausgewertet. Es werden ca. 50 Datenpunkte aufgezeichnet. Im Kammermusiksaal mit seinen besonderen klimatechnischen Anforderungen wurden Lüftungsgeräte eingesetzt. Die Lüftungssteuerung erfolgt bedarfsgerecht über CO2-Sensoren. Außerdem wurde eine besonders effektive tageslichtabhängige Beleuchtungsanlage eingebaut.
KTWH Humboldt Gymnasium,
Köln
Annika Feuss