Der Forschungsneubau des Instituts für Klimafolgenforschung auf dem Gelände des Wissenschaftsparks „Albert Einstein“ ist Teil eines Ensembles denkmalgeschützter Baudenkmäler und eines angrenzenden Landschaftsschutzgebietes. Zurückversetzt in einem Waldstück, entwickelte das in Berlin ansässiges Architektenbüro BHBVT ein Gebäude, das in Form und Materialität einen Teil der Landschaft bildet. Die Gesamtplanung des Bauwerks umfasste die Entwicklung wissenschaftlicher Arbeitsplätze unter Berücksichtigung der damit notwendigen Besprechungs-, Seminar- und Büroräume. Darüber hinaus sollte ein Rechenzentrum integriert werden.
Im Rahmen des Bauvorhabens beauftragte der öffentliche Bauherr unser Ingenieurbüro mit den Leistungsphasen 1 bis 8 in verschiedenen Fachgebieten der Technischen Gebäudeausrüstung. Das Bauvorhaben sah eine nachhaltige Gebäudelösung vor, die einen Beitrag zur Vermeidung des Klimawandels leistet und als Forschungseinrichtung ein Leuchtturmprojekt des klimagerechten Bauens darstellt. Der Bau wurde 2015 fertiggestellt.
Das Ziel bestand darin, die Gebäudehülle so zu planen, dass die Werte deutlich unter dem Anforderungsniveau der EnEV 2012 liegen. Die Anforderungen zur Nachhaltigkeit mussten in den technischen Details des Gebäudes besondere Berücksichtigung finden. Dabei wurde der Umstand genutzt, dass das neue Rechenzentrum einen hohen Bedarf an Elektroenergie benötigt, der sich im Betrieb in Wärme umschlägt. Darüber hinaus erhielt das Gebäude eine Ausgleichsbetrachtung zwischen Heizenergieaufkommen (Kühlung des Rechenzentrums) und Heizenergiebedarf (zur Erwärmung). Ein besonderes Projekt Highlight stellt die Heizung des Gebäudes dar: Die Abwärme eines Hochleistungsrechners im Keller versorgt den gesamten Forschungsbau mit Heizenergie – zusätzliche Wärmequellen werden nicht benötigt.
PIK,
Potsdam
Foto: Werner Hutmacher